Beckenbodentraining klingt in etwa so sexy wie Bügeln. Warum du dieses besondere Training aber definitiv nicht unterschätzen solltest und ob es dein Sexleben verbessern kann, erfährst du hier.

Was ist überhaupt Beckenbodentraining?

Einfache Kugel für Anfänger BeckenbodentrainingDas erste Bild, das mir in den Kopf kommt, wenn ich Beckenbodentraining höre, ist ein Fitnesskurs mit Frauen älteren Jahrgangs, die ihr Becken in verschiedene Richtungen strecken. Zumindest war es in meinem Kopf irgendwie ein Thema, das nicht unbedingt etwas mit Sexualität in meinem Alter zu tun hat.

Dabei gibt es sehr gute Gründe, sich mit dem Thema näher auseinander zu setzen. Das bestenfalls nicht erst nach der Entbindung, sondern viel besser schon davor. Der Beckenboden ist nämlich eigentlich ein sehr spannendes Körperteil, das durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient.

Beckenbodentraining kann man übrigens sehr viel abwechslungsreicher gestalten als mit einem Gymnastik-Kurs an der Volkshochschule. Inzwischen geht das sogar schon „smart“. Letztendlich geht es darum, deine Beckenbodenmuskulatur aktiv zu straffen, was viele Vorteile mit sich bringt. Von besserer Kontinenz bis hin zu besserem Sex kann du mit diesem Training viel erreichen.

1. Trainiert die Blase

Ein guter Beckenboden ist eine tolle Unterstützung für die Blase. Solltest du beim Niesen oder Lachen gern mal ein paar Tröpfchen Urin verlieren oder Probleme haben, den Strahl bei Toilettengang kurz anzuhalten, ist daran vermutlich ein schlecht trainierter Beckenboden schuld. Das kann aber mit regelmäßigem Training verbessert werden.

Außerdem schützt ist es wie mit jeder Art von Training. Je eher man anfängt, desto besser für später. Sprich, wenn du jetzt mit deinem Training beginnst – auch wenn du vielleicht noch keine Tröpfchen verlierst, kann das der Inkontinenz im Alter vorbeugen. Solltest du also nicht unbedingt auf Windeln stehen, kann Training bestimmt nicht schaden.

2. Schnellere und leichtere Rückbildung nach der Entbindung

Muskeln haben angeblich ein Gedächtnis, wenn du also vor der Schwangerschaft schon einen gut trainierten Beckenboden hast, wird es dir auch nach der Geburt leichter fallen, ihn wieder aufzupeppeln. Natürlich solltest du dir ausreichend Zeit zur Erholung gönnen und auf deinen Körper hören.

Durch die Hormone während der Schwangerschaft, wird die Beckenbodenmuskulatur leichter dehnbar und schließlich durch die Geburt natürlich arg strapaziert und nicht selten verletzt. Darum gönn dir natürlich erstmal eine Pause und lass deinen Körper regenerieren. Im Anschluss kannst du mit dem Kegeltraining (wieder) beginnen und so die Muskeln wieder stärken. Das hilft gegen Probleme wie Inkontinenz oder beim Stuhlgang. Das allein ist doch schon ein super Grund, oder?

3. Liebeskugeln als heimlicher Begleiter

Fernsteuerbarer Beckenbodentrainer von LovehoneyJe nachdem für welche Variante des Trainings du dich entscheidest, können Liebeskugeln und sonstige Gerätschaften, um den Beckenboden zu trainieren, natürlich auch ein sexy Extra sein, wenn du es heimlich unterwegs trägst. Schließlich sollte man ja anfangs schon 10-15 Minuten täglich trainieren (und besser nicht zu lang erstmal, hier möchtest du keinen Muskelkater haben, glaub mir).

Ich mag dazu, wenn ich allein unterwegs bin, gern Liebeskugeln mit schwingenden Elementen drinnen. Das gibt dann bei der Bewegung noch Vibrationen ab und dadurch spürt man sie immer ein bisschen. Keine Sorge, man hört es von außen nicht. Was du hörst ist auch eher die Schwingung, die du innerlich fühlst.

Wenn ihr zu zweit unterwegs seid, gibt es auch noch Optionen mit Vibration und Fernsteuerung. Das bringt Abwechslung und heißen Spaß. Allerdings ist das in meinen Augen auch mehr für die Erregung als für den tatsächlichen Trainingseffekt.

4. Besserer Sex

Verdammt bist du eng!

Günstige Silikon-Liebeskugeln von EISIst ein schönes Kompliment, das man ins Ohr gestöhnt bekommen kann. Es ist Quatsch, dass die Frau ausleiern würde, wenn sie viele Partner und viel Sex hat. Lass dir das bloß nicht einreden. Die Vagina leiert nicht aus. Aber du kannst sie zusätzlich trainieren. Genauso, wie man mit Training lernen kann, seinen Bizeps anzuspannen, kann man auch lernen, seine Beckenbodenmuskeln anzuspannen. Das hat zwei große Vorteile – und einen Nachteil (der manchmal auch von Vorteil sein kann):

  • Vorteil #1: Wenn du deine Muskeln anspannst, kannst du intensiver spüren, was in dir vorgeht. Sei es die Finger deiner Partnerin umschließen, um das Fingern intensiver zu machen, oder den Penis deines Partners, um ihn noch besser zu spüren. Glaub mir, es macht einen gewaltigen Unterschied
  • Vorteil #2: Es wird auch für ihn deutlich enger. Natürlich spürt er, wenn du deine Beckenbodenmsukeln anspannst, denn damit drückt sich alles noch einmal enger und fester um sein bestes Stück. Soweit mir gesagt wurde, fühlt sich das ziemlich geil an.
  • Nachteil #1/Vorteil #3: Ja, es fühlt sich für ihn geiler an. Das heißt aber auch, dass die Gefahr größer ist, dass er schneller kommt. Es gibt aber auch Kandidaten, die möglichst lang durchhalten wollen, auch wenn es dir so langsam genügt – dann ist das natürlich auch eine tolle Möglichkeit, den Akt zielsicher zu beenden. Vielleicht ja auch in Verbindung mit dem nächsten Punkt, wenn du beispielsweise zusätzliche Stimulation nutzt.

5. Intensivere Orgasmen

Beckenbodentraining kann dazu führen, dass du deinen eigenen Beckenboden besser kennen lernst. Dass du ihn gezielt ansteuern und die Muskulatur wie vorher schon beschrieben auch besser steuern kannst.

Dieses gesteigerte Empfinden erhöht auch die Sensibilität – und das wiederum kann zu intensiveren Orgasmen führen. Deinen eigenen Körper zu kennen und in ihn hineinfühlen zu können, kann die in so vielerlei Hinsicht hilfreich sein. Ich für mich habe auf jeden Fall festgestellt, dass ich nun, das, was in mir passiert, viel besser und detaillierter spüren und mich dadurch auch besser hingeben kann.

Beckenbodentraining kann dir helfen, wenn du bisher mit Orgasmen Schwierigkeiten hattest, aber erwarte auch kein Allheilmittel. Schaden kann ein trainierter Beckenboden aber sicherlich nicht. Bei Lotta Frei gibt es übrigens einen sehr spannenden Artikel zu ihrem ersten vaginalen Orgasmen – und ratet mal, was ihr geholfen hat, dahin zu kommen. Richtig. Beckenbodentraining.

6. Beckenboden kann auch Spaß machen

Metall-Liebeskugeln für FortgeschritteneJa, Beckenboden klingt nicht so spannend. Doch es gibt unterschiedliche Arten, den Beckenboden zu trainieren. Einerseits gibt es Kurse in Fitnessstudios oder an der VHS. Ich denke, hierbei geht es aber um mehr als nur den inneren Beckenboden, sondern auch die Beweglichkeit der Hüfte.

Dann gibt es noch sogenannte „Liebeskugeln“. Davon gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen, die teilweise richtig Spaß bringen können:

  1. Kegeltrainer, die von der Form her eher an ein Ei erinnern. Meisten werden hier ganze Sets angeboten, mit denen man das Training nach und nach steigern kann, indem man auf das nächste Gewicht hoch geht.
  2. Liebeskugeln aus Silikon und Ähnlichem. Hier gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Da du Liebeskugeln ja auch über einen etwas längeren Zeitraum tragen möchtest, solltest du unbedingt auf ein paar Dinge achten. Nimm nur hochwertiges Silikon. Von Kugeln, die mir einer normalen Schnur verbunden sind, rate ich ab, je mehr Übergänge es gibt, desto leichter können sich Bakterien festsetzen, die du nicht in deiner Vagina haben möchtest. Auch wenn wir durch Stiftung Warentest gelernt haben, dass Marke nicht zwangsläufig perfekt bedeutet, so ist von ganz billigen Produkten trotzdem abzuraten.
  3. Liebeskugeln mit frei schwingenden Gewichten können das Tragen unterwegs noch ein bisschen aufregender gestalten, denn damit spürst du die Kugeln bei jeder Bewegung.
  4. Ben-Wa Kugeln sind ähnlich wie Liebeskugeln, aber meistens aus festeren Materialien wie Glas, Kristall oder Metall, wie beispielsweise die Inner Goddess Liebeskugeln gemacht. Wenn du schon einen gewissen Trainingsgrad erreicht hast, kannst du dir das gern mal näher ansehen.
  5. Yoni-Eggs sind auch eine Art von Kegeltrainern, sollen aber gleichzeitig durch die verwendeten Kristalle wie Rosenquarz zum Beispiel auch noch zusätzliche Wirkungen auf den Körper haben. Ob man daran glaubt oder nicht – sie sehen wunderschön aus und das Material hat durchaus seinen Reiz. Einen eigenen Artikel zum meinen wunderschönen Liebelei Yoni-Eiern findest du hier: Beckenbodentraining in der Luxus-Variante – Das Kristall-Yoni-Ei von liebelei
  6. Vibrierende Liebeskugeln können beispielsweise auch für Paare sehr spannend sein, denn bei ferngesteuerten Liebeskugeln könnte auch der Partner die Kontrolle über die Fernbedienung übernehmen und damit einen ganz neuen Pepp in den Ausflug bringen.
  7. Smarte Kegeltrainer. Ja, es gibt inzwischen auch einen smarten Beckenbodentrainer. Elvie heißt das hübsche Teil, das du wohl per App mit deinem Smartphone verbinden und so dein Training gestalten kannst. Ich habe es allerdings noch nicht getestet und kann daher zur Funktion und zum Nutzen aktuell noch nichts sagen.

Nutze für all diese Gerätschaften am besten ein wasserbasiertes Gleitgel, um das Einführen zu verhindern. Außerdem ist – wie bei allem, was vaginal eingeführt wird – ausreichende Hygiene ein absolutes Muss.

Fazit

Wie du siehst gibt es zum einen mehrere gute Gründe, am besten gleich mit dem Beckenbodentraining anzufangen. Such dir am besten einfach die Methode aus, die für dich am besten klingt, und teste dich langsam heran. Du brauchst gar nicht auf Anhieb die schwersten oder kleinsten Kugeln halten müssen und stundenlang trainieren. Wie bei jedem Muskelaufbautraining ist auch hier langsame Steigerung wichtig. Du kannst auch erstmal ganz ohne Gewichte anfangen, den Beckenboden bewusst anzuspannen und wieder zu entspannen. Halte die Spannung dabei für 20 Sekunden, bevor die wieder locker lässt, und wiederhole dann.

Fakt ist, schaden kann ein gesunder und trainierter Beckenboden auf keinen Fall, also probier es doch einfach aus.

Viel Spaß beim Trainieren!

Deine Rebecca

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